IKONEN GALERIE SOPHIA |
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Die Russische Metall-Ikone - eine besondere Variation der traditionellen Ikone "Ein jeglicher hat in seiner Stube oder dem Gemach, darinnen er gemeiniglich wohnt, ein Bildnis
Die Worte stammen aus der Feder des kaiserlichen Gesandten Sigmund Freiherr von Herberstein, der während der Jahre 1517/18 und 1526/27 in diplomatischer Mission Russland bereiste und seine Beobachtungen und Eindrücke in einer schon damals vielbeachteten Schrift festhielt.
Wenn nicht schon Grösse und Gewicht solcher Bildnisse deren Mobilität erheblich einschränkten, so liess doch zumindest die Anfälligkeit ihrer materialen Substanz eine ortsungebundene Verwendung problematisch erscheinen. Nichts lag daher näher, als auch unempfindlichere, nämlich metallene Bildwerke zu schaffen. Zwei den Metall-Ikonen zugedachte wesentliche kultische Verwendungszwecke sind damit bereits aufgedeckt. Sie finden ihren Niederschlag in den Bezeichnungen "Reise-Ikonen" sowie "Halsband" oder "Brust-Ikone". Reise-Ikonen waren, wie es schon im Namen anklingt, dazu ausersehen, ihren Besitzer auf Reisen zu begleiten und ihm auch in der Fremde eine dem Brauch entsprechende Andacht zu ermöglichen. Nach Beendigung einer Reise wurden sie für gewöhnlich im häuslichen Ikonenwinkel aufgstellt, der "schönen Ecke" (russisch: "krásnyj úgol")wie dieser zentrale Gebets- und Andachtsplatz aller Hausgenossen auch genannt wird. Es scheint sich namentlich im 19. Jahrhundert eingebürgert zu haben, Reise-Ikonen auch in meist teilbemalten Holztafeln einzulassen, aus denen sie im Bedarfsfall dann leicht herausgenommen werden konnten. Solche Kompositionen, die vielfach als "Staurothek-Ikonen" bezeichnet werden, hatten ebenfalls in der Bilderecke ihren festen Platz.
Künstlerische Techniken Kupfer und mehr noch seine Legierungen Bronze sowie Messing waren die für die Metall-Ikonenherstellung in Russland vorzugsweise gewählten Werkstoffe. Vereinfachend spricht man heute fast unterschiedslos alle jene Exemplare als bronzen an, die aus einer wie auch immer zusammengesetzten Kupferlegierung bestehen. Strenggenommen kann natürlich von Bronze nur im Falle einer Kupfer-Zinn-Legierung die Rede sein, während dagegen Messing, auch Gelbguss genannt, ein Kupfer-Zink-Gemisch darstellt. Eine zuverlässige Materialbestimmung erweist sich hier aber vielfach als schwierig, weil entweder die Oberflächenveredelung, etwa Vergoldungen, oder allein schon eine Patina bewirken, dass die materialen Unterschiede kaum offen zutage treten.
Aus welchem Material das Modell geschaffen werden musste, hing wesentlich von der Gusstechnik ab, die im Einzelfall Anwendung finden sollte. Zur Wahl standen das Wachsausschmelzverfahren und verschiedene Varianten des Herdgussverfahrens.
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Bibliographie: |
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__________________________________________________________________ - Ikonen - Fenster zwischen irdischem und himmlischem Reich Widdergasse 10, CH-8001 Zürich |